Erneuerbare Energien
Im Folgenden wird ein Überblick der erneuerbaren Energien vermittelt, insbesondere derer, die auf Basis von Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme erzeugt werden. Sie werden auch als regenerative Energien oder alternative Energien bezeichnet. Vor dem Hintergrund der stetig fortschreitenden Verknappung der vorrangig genutzten fossilen Energiequellen und unter Einbeziehung von umwelt- und klimapolitischen Gesichtspunkten, kann die Beschäftigung mit Energiealternativen nicht hoch genug priorisiert werden. Die Sicherstellung der weltweiten Energieversorgung auch in künftigen Jahrzehnten stellt die Voraussetzung für den Fortbestand der menschlichen Zivilisation dar.
Gehörten regenerative Energien noch vor wenigen Jahren zu den häufig belächelten Zukunftsvisionen von Gruppen der alternativen Szene, so beschäftigen sich inzwischen neben den großen Energiekonzernen auch die politischen Führungen der ganzen Welt intensiv mit der Förderung und der Entwicklung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen.
Definition erneuerbare Energien
Unter erneuerbarer oder auch regenerativer Energie bzw. alternativer Energie versteht man für den Menschen nutzbare Energieformen, die auf Quellen basieren, die zumindest nach menschlichem Ermessen unerschöpflich sind und die durch Abzweigung von nutzbaren Kräften aus ohnehin stattfindenden, natürlichen Prozessen gewonnen werden. Auch fossile Energiequellen wie Erdöl oder Steinkohle werden theoretisch in der Natur erneuert, allerdings dauert deren Neubildung so lange, dass sie für die Nutzung durch den Menschen keine nachhaltige Rolle spielen können.
Die Summe der verfügbaren erneuerbaren Energien steht vorrangig in Abhängigkeit zu den Phänomenen der Sonnentätigkeit, der Erdrotation und der radioaktiven Zerfallserscheinungen im Erdinnern. Auf diesen Systemen und deren Ableitungen wie Sonnenlicht, Wetter, Gezeiten und Temperaturen unterhalb der Erdoberfläche basiert der Großteil der Forschung und Anwendung von Energieformen, die Ressourcen nutzen, ohne sie jedoch zu verbrauchen.
Unterstützung durch den Gesetzgeber
Eine ganze Reihe von Verordnungen, Richtlinien und Gesetzen unterstützen weltweit die Förderung der Erforschung und Entwicklung neuer Energien. Die Gesamtdiskussion ist eng mit der globalen Umwelt- und Klimadebatte verknüpft, da die Nutzung fossiler Energien neben ihrer allgemeinen Verknappung in den meisten Fällen auch mit erheblichen Belastungen der Umwelt einhergeht.
In Deutschland wird der Entwicklung vor allem durch das "Gesetz über erneuerbare Energien" (EEG) Rechnung getragen, das bis zum Jahr 2020 den Anteil erneuerbarer Energien in der Gesamtenergiebilanz auf mindestens 20% bringen soll. Das Gesetz bezieht seine Relevanz vor allem auch aus dem geplanten Ausstieg aus der Atomenergie.
Viele bundesdeutsche Maßnahmen wurden 2004 auf der in Bonn abgehaltenen internationalen Konferenz für erneuerbare Energien beschlossen, die in der Aufstellung eines Programms mit 165 internationalen Aktionen gipfelte.
Nur in enger und internationaler Zusammenarbeit von Bürgern, Politik und Energieversorgern ist eine effiziente Neugestaltung der künftigen Energiekonzepte möglich, die Voraussetzungen für eine dementsprechende Bewusstseinsveränderung sind geschaffen, die Ernsthaftigkeit der Gesamtthematik wurde erkannt und die ersten Ergebnisse sind bereits auf den Energiemärkten deutlich spürbar.
Speichertechnologie
Da die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien meist von natürlichen Abläufen gekennzeichnet ist, spielt innerhalb der Gesamtthematik das Thema der Speicherung von Energie eine zentrale und übergeordnete Rolle. Wir sind es gewohnt, dass Energie in Form von Elektrizität oder Wärme uns zu praktisch jeder Zeit zur Verfügung steht, da die Techniken der Erzeugung alleine von Menschen gesteuert werden können. Die Sonne scheint nicht ständig, Wind ist nicht planbar und so wird fieberhaft an neuen Speichertechniken für Energie geforscht. Mögliche Wege hierbei sind vor allem die Speicherung von Energie in Form von Wasserstoff, weiterhin die Fortentwicklung von Akkumulatoren und auch die Entwicklung neuer Verfahren, wie die Redox-Flow-Zellen, bei denen Elektrizität in Elektrolyten gespeichert wird. Gerade die letztgenannte Technik erlaubt eine fast beliebige Skalierung der entsprechenden Systeme und liefert gespeicherte Energie mit einem hohen Wirkungsgrad.