Energiesparen im Haushalt
Beleuchtung
Mit einem Anteil von 9-10% an Gesamtstrombedarf ist die Beleuchtung in einem Durchschnittshauhalt vertreten. Lampen sollten dort angebraucht werden, wo Licht benötigt wird (Arbeitsplatte, Kochbereiche etc.) und dem Lichtbedarf angepasst werden. Unnötiger Betrieb sollte vermieden werden. In Fluren oder Treppenhäusern bietet sich dazu eine Abschaltautomatik an. Im Außenbereich haben sich Dämmerungsschalter bzw. Bewegungsmelder mit Dämmerungsschalter gut bewärt.
Lampen mit Reflektoren reduzieren die benötigte Lampenleistung. Darüber hinaus tragen helle Wand- und Deckenfarben ebenfalls zu einer besseren Ausleuchtung bei. Auf indirekte Beleuchtung sollte hingegen verzichtet werden. Hier geht ein Großtel der Energie nutzlos verloren.
Energiesparlampen : Im Regelfall sollten so weit möglich nur noch Energiesparlampen zum Einsatz kommen. Der höhere Anschaffungspreis amortisiert sich rasch, denn eine konventionelle 60 Watt Glühlampe kann z.B. durch eine 15 Watt Sparlichtlampe ersetzt werden. Der Wirkungsgrad von Sparlichtlampen liegt beim 4 bis 5-fachen von normalen Glühlampen. Ein weiterer Vorteil ist die ungefähr 7-fach höhere Lebensdauer von Energiesparlampen. Selbst Halogenleuchten, die bei gleicher Leistung wie eine konventionelle Glühlampe fast das doppelte an Licht liefern, sind gegenüber Stromsparleuchten echte Stromverschwender.
LED-Leuchten : Noch relativ neu ist die LED-Technik für Beleuchtungszwecke. LED-Leuchten gibt es inzwischen auch für handelsübliche Lampen mit E14 und E27 Fassungen, können daher als Ersatz für normale Glühbirnen oder als Alternative zu Energiesparlampen genutzt werden. Da LED-Leuchten kaum Wärme produzieren wird ein Großteil der Energie in Licht umgewandelt. Entsprechend hoch ist der Wirkungsgrad, der beim 7-9-fachen einer normalen Glühbirne liegt. Darüber hinaus sind LED-Leuchten extrem haltbar und erreichen im Schnitt eine 50-fach höhere Lebensdauer gegenüber einer normalen Glühbirne. Auch gegen Schläge und Stöße sind sie nahezu unempfindlich. Einziger Nachteil ist, im Laufe der Zeit lässt die Leuchtkraft deutliche nach. LED-Leuchten lassen sich übrigens umweltgerecht entsorgen und müssen nicht wie Energiesparlampen in den Sondermüll gegeben werden.
Bügeln
Der Energieverbrauch bei Wäschebügeln ist stark davon abhängig, wie gebügelt wird. Wer sehr langsam bügelt, benötigt auch mehr Energie. Vor dem Bügeln sollte geprüft werden, welche Wäschestücke nicht unbedingt gebügelt werden müssen. Ob Waschlappen oder Handtücher überhaupt gebügelt werden müssen, liegt im Auge des Betrachters. Viele gute Hemden z.B. brauchen gar nicht gebügelt werden, hier reicht glatt streichen. Es empfiehlt sich, die Wäschestücke nach Bügeltemperatur zu sortieren und mit der niedrigsten Temperatur anzufangen.
Kleine Wäschestücke können meist sogar mit der Restwärme des Bügeleisens gebügelt werden. Am Besten kurz vorher den Netzstecker ziehen, denn einige Bügeleisen verbrauchen auch im ausgeschalteten Zustand noch etwas Energie. Bei Bügelmaschinen sollte übrigens, so weit möglich, die gesamte Walzenbreite genutzt werden.
Mikrowelle
Vorgekochte Speisen, die nur wiedererwärmt werden müssen, lassen sich in der Mikrowelle energiesparend aufheizen. Kochen oder auftauen hingegen ist in der Mikrowelle nicht zu empfehlen.
Geschirrspülmaschine
Bei der Geschirrspülmaschine sollte das Gesamtvolumen voll ausgenutz werden. Notfalls ist das Geschirr von mehreren Malzeiten zu sammeln. Der Energie- und Wasserverbrauch einer Spülmaschine richtet sich zu einem nicht unbedeutenden Teil nach der Wahl des richtigen Spülprogramms. Je nach Verschmutzungsgrad des eingestellten Geschirrs sollte auch das passende Waschprogramm gewählt werden. Am Besten ist hier mit Erfahrungswerten zu arbeiten, denn das schnellste Programm verbraucht nur ca. 40% an Energie und 50% an Wasser gegenüber dem gründlichsten Waschprogramm.
Vorspülen ist nur in absoluten Ausnahmefällen z.B. bei angebrannten Speisen nötig. Große und kleine Teile wie z.B. Teller am Besten abwechselnd in den Korb stellen.
Warmwasseraquarium
Bei Warmwasseraquarien lässt sich mit entsprechender Dämmung einiges an Energie sparen. Alle Seiten, die nicht zur Einsicht genutzt werden, können mit entsprechendem Isoliermaterial z.B. Styropor oder Holz gedämmt werden. In Verbindung mit einem hübschen Fotohintergrund kann der Effekt auch optisch sehr ansehnlich sein.
Staubsauger
Den besten Saugeffekt haben nicht etwas Staubsauger mit der höchsten Leistung, dafür haben sie aber die höchsten Betriebskosten. Die optimale Saugwirkung wird schon bei ca. 1000 Watt Leistungsaufnahme von technisch ausgereiften Geräten erreicht. Entsprechend regelbare Geräte sind anderen vorzuziehen.
Das rechtzeitige Wechseln des Stausaugerfilters hilft ebenfalls Energie zu sparen. Noch besser verhalten sich filterlose Geräte, allerdings müssen auch sie rechtzeitig geleert werden.
Große Fernseher
Moderne LCD- und Plasmafernseher kann man nicht unbedingt als Energiesparwunder bezeichnen. Sie verbrauchen im Schnitt etwas mehr Energie als vergleichbare Röhrenfernseher. Je größer der Bildschirm umso höher ist auch der Energieverbrauch. Daher bleibt es jedem selber überlassen, ob in einem 12 qm Wohnzimmer Kinofeeling mittels eines 107 cm Plasmafernseher unbedingt nötig ist. Zu wenig Abstand kann immerhin auch Kopfschmerzen verursachen. Der Energiespareffekt gegenüber einem 66 cm Gerät beträgt in diesem Fall ca. 60%.
Baden und Duschen
Jeder Mensch hat seine persönliche Vorlieben. Das zeigt sich auch ganz deutlich beim Duschen und Baden. Aus ökonomischer Sicht ist die Dusche einem Bad fast immer vorzuziehen. Bei einem Vollbad (ca. 160 Liter) werden ca. 3 mal soviel Energie und Wasser verbraucht, wie bei einer 5-minütigen Dusche mit normalem Duschstrahl. Erst deutliche längere Duschvorgänge bzw. mit starkem Duschstrahl verbrauchen mehr Wasser und Energie.Mehr als 10 Liter Wasserverbrauch pro Duschminute sind unnötig. Mit einem Durchflußmengenbegrenzer können ca. 20% Wasser ohne merklichen Komfortverlust gespart werden. Darüber hinaus gibt es auf dem Markt Duschköpfe, die zusätzlich Luft in den Wasserstrahl mischen und so das volle Duschgefühl bei geringerem Wasserverbrauch simulieren.
Akkus
Bei Akkus gibt es enorme Qualitätsunterschiede. Im Regelfall sind NiMH (Nickel-Metallhybrid)-Akkus den NiCd (Nickel-Cadium)-Akkus vorzuziehen, da sie wesentlich umweltfreundlicher sind und länger halten. Leider geben die Hersteller einen wichtigen Faktor nur zu selten an, die Selbstentladung. Dabei geht die gespeicherte Energie nutzlos verloren. Vor der Anschaffung sollte man sich deshalb über die Selbstentladung informieren. In Zeitschriften oder auf Onlineportalen werden dazu immer mal wieder Testberichte veröffentlicht.
Im Laufe der Zeit verlieren Akkus an Kapazität, sie altern. Daher ist ein Austausch nach einigen Jahren von Vorteil. Ungünstig ist, wenn Akkus nur teilentladen und dann gleich wieder aufgeladen werden. Durch diesen Memory-Effekt kann ein erheblicher Teil der Speicherkapazität verloren gehen. Ein ständiges Laden ist ebenso schädlich und verbracht zudem noch unnötig Energie. Nach dem Ladevorgang sollten die Akkus entnommen und das Ladegerät vom Netzt getrennt werden, denn Ladegeräte im Leerlauf verbrauchen ebenfalls unnötig Strom.
Klimaanlagen
Klimaanlagen haben einen sehr hohen Energiebedarf. Auf den Einsatz sollten wenn irgend möglich verzichtet werden. Eine gute Wärmedämmung senkt nicht nur die Heizkosten, sie verhindert auch ein übermäßiges Aufheizen in der warmen Jahreszeit. Darüber hinaus kann durch geschicktes Lüften in den kühlen Morgen- und Abendstunden und durch rechtzeitiges Schließen der Fenster sowie zusätzlichem Sonnenschutz (Rollo, Markisen oder alternativ Bäume vor dem Fenster) die Temperatur in gewissen Grenzen reguliert werden.
Richtiges Lüften
Durch richtiges Lüften lässt sich auch richtig Energie sparen. Generell wird das Stoßlüften bei ausgeschalteter Heizung, also Lüften bei weit geöffnetem Fenster empfohlen. Wenn alle Räume gleichzeitig bei geöffneten Türen gelüftet werden, ist der Effekt am Größten. Hierbei wird innerhalb weniger Minuten die gesamte Raumluft ausgetauscht. Vermieden werden sollte hingegen das längere Lüften bei gekipptem Fenster, denn hier wird die gerade erwärmte Raumluft gleich wieder nach außen abgegeben. Dadurch wird nur der Vorgarten geheizt.
Der prozentuale Anteil an Lüftungs-Wärmeverlusten bei Häusern mit hohen Wärmedämmgrad ist ebenfalls höher. In Niedrigenergiehäusern können mechanisch Abluftanlagen zu einer spürbaren Energieeinsparung führen. Noch effektiver ist der Einsatz einer Wärmerückgewinnungsanlage, die bis zu 80% der Abluft-Wärme an die ausgetauschte Zuluft abgeben kann. Darüber hinaus kann durch Filterung die Qualität der Zuluft deutlich verbessert werden. Warmerückgewinnungssysteme benötigen zusätzlichen Strom. Mit einer Kilowattstunde Strom lassen sich bei dieser Technik ca. 10 Kilowattstunde an Wärme sparen.