Energiesparen beim Bauen
Dämmung
Bei älteren Häusern und Wohnungen fehlt es meist an einer guten Wärmedämmung. Doch gerade hier liegt ein erhebliche Einsparpotenzial. Um effektiv vorzugehen, sollten in diesem Fall ein Experte zu Rate gezogen werden. Örtliche Energieexperten bieten mit staatlicher Unterstützung ihre Dienste teilweise sogar kostenlos an. Im Regelfall amortisiert sich eine Dämmmaßnahme innerhalb von ca. 3 Jahren.
Wärmeschutzfenster
Ein immer wiederkehrender Schwachpunkt in der Wärmedämmung sind die Fenster. Einscheibenglas mit einem U-Wert um die 5 ist nur noch selten zu finden und sollte umgehend ausgetauscht werden. Eine gute Wärmeschutzverglasung (Dreifachverglasung) liefert U-Werte im Bereich von 0,9 - 1,2. Auch defekte Doppelverglasungen sollten repariert oder ausgetauscht werden.
Umwälzpumpe
Falls noch eine ältere Umwälzpumpe für die Heizung eingesetzt wird (1-2 Familienhaus ca. 60-100 Watt), kann durch einen Austausch gegen einen Elektromotor mit Permanentmagnettechnik fast 70% Strom gespart werden. Außerdem sollte die Pumpe für heizfreie Tage komplett abschaltbar sein, allerdings über eine integrierte Schaltung verfügen, die durch kurzzeitiges Anlaufen in der Stillstandzeit das Festsetzen verhindert. Solche Pumpen sind um die 200 Euro zu bekommen und amortisieren sich daher innerhalb von ca. 4 Jahren.
Wintergarten
Ein Wintergarten trägt nur geringfügig zur Senkung des Energiebedarfes in durchschnittlich gedämmten Häusern bei. Bei Bau- und Planungsfehlern oder bei mangelndem Einsatz einer hochwirksamen Wärmeschutzverglasung entpupt sich so mancher Wintergarten sogar als Energieverschwender.
Sonnenkollektoren - Solarwärme - Solarthermie
Mit dem Einsatz von moderner Technik in Form von Sonnenkollektoren (Solarthermie) ist es möglich eine jährliche Gesamtdeckunsrate von fast 60% beim Warmwasserbedarf zu erreichen. Sonnenkollektoren wandeln Sonnenlicht direkt in Wärme um. Eine Optimale Auslegung auf die Sommermonate sowie gute Lage der Kollektoren (Süd, Süd-West oder Süd-Ost, Neigungswinkel ca. 40 Grad) sind dabei Grundvoraussetzung. Zu Beachten ist, das für entsprechende Anschaffungen derzeit nicht unbedeutende Mengen an Fördergeldern zur Verfügung gestellt werden.
Als Richtwert sollten pro Person ca. 1,5 m² Kollektorfläche für die Warmwasserbereitung kalkuliert werden. Bei Anlagen mit zusätzlicher Heizungsunterstützung kann man von ca. 2,5 m² Kollektorfläche pro Person ausgehen. Anlagen mit Heizungsunterstützung sind im Moment allerdings noch doppelt so teuer wie einfache Anlagen. Daher ist eine Kombination von Warmwasserbereitung über Sonnenkollektoren und einer Holzpellets-Heizung eine kostengünstige Alternative.
Solarthermieanlagen sind gut mit Holzpelletsheizanlagen kombinierbar. Solarthermieanlagen werden ebenfalls über Bund und Länder gefördert. Außerdem stehen über die KfW vergünstigte Darlehen zur Verfügung.
Blockheizkraftwerk
Mit einem eigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) im Keller lässt sich zusätzlich zur Wärme auch noch Strom erzeugen. Dabei treibt ein Motor einen Stromgenerator an. Die anfallende Abwärme wird wiederum ins Heizungs- und Warmwassersystem eingespeist. Ein Heizkessel kommt erst dann zum Einsatz, wenn die Motorabwärme allein nicht mehr ausreicht. Überschüsse bei der Stromerzeugung werden an den örtlichen Stromversorger verkauft und ins allgemeine Stromnetz eingespeist.
Im Regelfall werden BHKWs mit Erdgas betrieben. Daneben existiert für landwirtschaftliche Betriebe auch die Möglichkeit Biogas zu verwenden. Andere regenerative Energien sind derzeit noch nicht weit verbreitet und benötigen wohl noch ein paar Jahre technische Entwicklung. Mit einem BHKW in der Größe einer handelsüblichen Waschmaschine kann der Energiebedarf eines Ein- und Zweifamilienhaus zum größten Teil gedeckt werden. 30-35% der zugeführten Energie werden dabei in Strom und 50-60% in Wärme umgewandelt.
Photovoltaik
Solarzellen in Photovoltaikanlagen wandeln das Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dies funktionier auch bei bedecktem Himmel, also auch wenn kein direktes Sonnenlicht vorhanden ist. In Deutschland werden Photovoltaikanlagen staatlich gefördert, so dass sich die nötigen Investitionen innerhalb weniger Jahre amortisieren. Darüber hinaus sind Solarmodule verhältnismäßig umweltfreundlich. Zwar fallen während des Betriebes keine Emissionen an, allerdings wird für die Herstellung erst einmal Energie benötigt. Innerhalb von 5 Jahren haben sich Solarzellen allerdings auch energetisch amortisiert. Viele konventionelle Energieträger erreichen solche Werte in der Gesamtbilanz nicht. Legt man eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren zugrunde, in denen Strom ohne Schadstoffbelastung produziert werden kann, sieht die Ökobilanz von Solarzellen sehr gut aus.
Wärmepumpe
Wärmepumpen pumpen Wärme von einem niedrigen auf ein höheres Temperaturniveau. In der Praxis entnehmen Wärmepumpen Wärme der Außenluft oder des Erdreichs (Geothermie) und geben sie dann an die Heizung oder Warmwasseraufbereitung ab. Im Schnitt werden aus einer Kilowattstunde zugeführter Energie (Strom) 4 Kilowattstunden Wärmeenergie gewonnen. Wenn man allerdings bedenkt, das in Kraftwerken ca. 3 Kilowattstunden an Primärenergie benötig werden um eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen, ist die Gesamtenergiebilanz einer Wärmepumpe nicht mehr ganz so überzeugend.
Derzeit werden Wärmepumpen von vielen großen Energieversorgern stark unterstützt und der Strompreis zum Betrieb liegt deutlich unter den normalen Strompreisen, so das sich die sehr hohen Investitionskosten durchaus rechnen. Vor dem Nachrüsten einer Wärmepumpe sollte jedenfalls der Energiebedarf des Hauses durch entsprechende Dämmung so gut wie möglich gesenkt werden, damit die Anlage möglichst klein dimensioniert werden kann.
Holz
Als einer der wenigen nachwachsenden Rohstoffe kann Holz zur Wärmegewinnung genutzt werden. Für private Haushalte sind Holz-Pellets sehr interessant. Bei entsprechenden Anlagen funktioniert die Zuführung sowie das entnehmen der Asche vollautomatisch. Leider sind diese Anlagen in der Anschaffung noch recht teuer. Von Bund und einigen Ländern werden zwar Fördergelder bereitgestellt, allerdings dauert es derzeit trotzdem noch ca. 10 Jahre bevor sich solch eine Anlage bezahlt macht.