Durch gesetzliche Regelungen sind die vier großen Energieversorger verpflichtet, ihre Netze allen andern Stromversorgern zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Umgekehrt gilt dies allerdings auch für die Netze der örtlichen Betreiber. So ist es z.B. möglich, das ein im Osten Deutschlands ansässige Energieversorger Kunden in Süddeutschland beliefert, ohne selber über Stromleitungen bis dorthin zu verfügen.

Für die Durchleitung des Stroms werden an die Netzbetreiber dafür sogenannte Durchleitungsentgelte gezahlt, welche wiederum für Reparatur- und Wartungsarbeiten oder den Ausbau der Netze verwendet werden. Diese sind im Strompreis miteingerechnet. Der Verbraucher muss sie also nicht separat bezahlen. Trotz dieser zusätzlichen Kosten kann es sich für den Verbraucher rechnen, Strom von einen weit entfernten Energieversorger zu beziehen.

Energie sparen

Energie sparen ist ein Thema, das in den letzten Jahren immer mehr an Aktualität gewann. Energie sparen hat voranging drei Aspekte: den ökonomischen, den ökologischen und den politischen. Wobei, der Einfachheit halber, die starken Wechselwirkungen - also etwa die ökonomischen Folgen ökologischer Fehlentwicklungen - erst einmal außer Acht gelassen werden sollen.

Der ökonomische Aspekt des Themas Energie sparen fand seine medienwirksame Demonstration in der sogenannten Weltklimakonferenz auf Bali. Die allgemein akzeptierte Gleichung lautet: Weniger Energieverbrauch führt zu weniger Verbrauch an fossilen Energien und damit zu geringeren Emissionen.

Für den einzelnen Bürger steht verständlicherweise der ökonomische Aspekt im Vordergrund. Der eigene Geldbeutel ist jedem immer noch am nächsten, selbst wenn der Kampf um das Weltklima als rhetorisches Feldzeichen erhoben wird. Auch wenn es so mancher Politiker nicht gerne hören wird - die Benzinpreise haben eine nachhaltigere Wirkung auf den Umgang mit dem Automobil als moralisch hochfahrende Sonntagsreden aus ihren Reihen.

Energie-sparen

Der politische Aspekt wurde dem Bundesbürger in den 70er-Jahren bewusst, als ein Lieferboykott der arabischen Förderländer zu Engpässen in der Benzinversorgung und zu autofreien Sonntagen führte. Aktueller sind die Debatten über die Abhängigkeit von russischem Erdgas, zumal Russland seine Energiereserven einige Male offen als politisches Druckmittel gegen Nachbarstaaten einsetzte. Die Abhängigkeit von importierten Energien mindert die außenpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten und birgt Konfliktpotential.

Energiesparen hat nichts mit Askese zu tun. Es sei denn, mit Verzicht auf Verschwendung. Die Isolierung von Häusern zeigt, wie Energie, in diesem Fall Wärmeenergie, gespart werden kann, indem Verschwendung vermieden wird. Gedämmte Wände, entsprechende Fenster, Heizungen, die das Optimum an Heizwärme aus dem Brennstoff holen, sind die gängigsten Maßnahmen. Die Passivhäuser stellen die Spitze der technologischen Entwicklung dar, sie sind gänzlich von fossilem Brennstoff unabhängig. Hier, wie auch in vielen anderen Fällen, öffnet sich eine Kluft zwischen dem technisch Möglichen und Wünschenswerten und dem gesellschaftlich und wirtschaftlich Machbaren. Nicht jeder kann sich ein Hybridauto leisten. Aber jeder kann bewusster mit dem Gaspedal umgehen, weniger fahren oder zumindest den Kofferraum vom Ballast befreien. Hausgeräte - Stichwort Stand-by-Schaltungen - Beleuchtung, optimierte Nutzung der Heizung sind Beispiele dafür, dass mit etwas Information und ohne viel Aufwand jeder Einzelne Energie sparen kann. Viele detaillierte Tipps dazu in der Rubrik Energie sparen.